Lügenpresse, Lügenpresse! So schallt es jeden Montag durch Dresden und andere Großstädte. Und so schallt es noch viel lauter durch Online-Diskussionsforen und Facebook-Gruppen. Dabei vertreten nicht nur viele PEGIDA-DemonstrantInnen und AfD-WählerInnen die Meinung, „die Medien“ seien gleichgeschaltet und würden nur Lügen verbreiten. Auch TTIP-Gegner ziehen sich immer häufiger auf die Position zurück, dass „die Medien“ uns VerbraucherInnen doch eh nur täuschen und Lügen verbreiten würden. Das „Systemmedien-Argument“ wird in vielen Diskussionen mittlerweile als Totschlagargument benutzt, um andere Ansichten und Meinungen zu verunglimpfen. Die Diskussionskultur wird vergiftet und die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Es besteht die Gefahr, dass Populisten und Extremisten die stumpfe Ablehnung jeglichen vermeintlichen „Mainstreams“ für ihre Zwecke missbrauchen. Das Systemmedien-Narrativ und die damit zusammenhängende Lagerbildung und Ablehnung jeglichen „Mainstreams“ stellt einen idealen Nährboden dar, auf dem Populisten und Extremisten ihre ebenfalls übertrieben vereinfachten „Welterklärungen“ verbreiten und neue Anhängerschichten gewinnen können.
Fadenscheinige Argumente hinter dem Systemmedien-Argument
In immer mehr Diskussionen, sei es über TTIP, über Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte, über Russland und die USA, behaupten immer mehr Menschen, „die Medien“ seien gleichgeschaltet oder würden gar von einem verborgenen System gesteuert. Auftrag der Medien sei es, eine „höhere Wahrheit“ zu verschleiern. Beliebte Narrative sind, dass „die Medien“ USA-hörig seien und zu negativ über Russland berichteten. Dass „die Flüchtlinge“ zu weiten Teilen kriminell seien und „die Medien“ dieses Thema verschweigten.
Solche Behauptungen werden mit dem „Argument“ „erklärt“, „die JournalistInnen“ ständen (amerikanischen) Thinktanks nahe und seien generell sehr eng mit der Politik verbandelt. Diese Nähe zu Thinktanks und der Politik führe zu einer Gleichschaltung „der JournalistInnen“. Eine weitere beliebte Erklärung ist, dass hinter den vermeintlichen „Systemmedien“ wenige große Unternehmen stünden. Große Unternehmen, die darauf bedacht seien, sich mit der Politik gut zu stellen und kein Interesse daran hätten, „die Wahrheit“ aufzudecken.
Die Steuerung durch Thinktanks und die Gleichschaltung der Medien ist dabei kaum zu beweisen. Und so führen die Systemmedien-Kritiker auch nur vereinzelte Indizien an, beispielsweise wenige Namen von JournalistInnen, die wirklich in Thinktanks ausgebildet wurden oder ein paar Zeitungen, die über einen kurzen Zeitraum nicht ausreichend über ein Thema berichtet hätten. Solche Einzelfälle werden dann aufgebauscht und verallgemeinert. Und in ihrer Argumentation vergessen die Systemmedien-Kritiker, darzustellen, wie eine solch große Verschwörung überhaupt aufrechterhalten werden kann. In deutschen Redaktionen arbeiten tausende JournalistInnen, die entweder alle Stillschweigen müssten oder die alle zu dumm sein müssten, zu merken, dass sie von irgendwelchen höheren Mächten gelenkt werden. Auch müssten alle zigtausenden Artikel, Kommentare und Fernsehbeiträge von ChefredakteurInnen auf eine Systemmeinung getrimmt werden. Ein logistisches Vorhaben, welches kaum umzusetzen ist. Doch die Systemmedien-Behauptung ist nicht nur nicht zu beweisen, sie enthält auch eine Menge Sprengstoff für die Diskussionskultur und letztendlich die Demokratie in Deutschland.
„Systemmedien!“ – als Totschlagargument
Denn sowohl die PEGIDA-DemonstrantInnen, als auch viele KommentatorInnen in Internetforen oder auf Blogs benutzen die Systemmedien-Behauptung als Totschlagargument. Indem sie andere Meinungen als Systemmedien-hörig, und somit unmündig und obrigkeitshörig abtun, müssen sich PEGIDA-DemonstrantInnen und InternetkommentatorInnen gar nicht mehr mit der Meinung und den Argumenten des Gegenübers auseinandersetzen. Es geht nur noch um die Diskreditierung anderer Ansichten. Wenn jemand die vermeintliche „System- und Mainstream-Meinung“ vertritt, dann wird seine Meinung sofort abgelehnt. Und zwar eben nicht auf Basis von Fakten oder Argumenten. Sondern vielmehr, weil:
- Argumente und Ansichten, die in den vermeintlichen „Systemmedien“ vorkommen, grundsätzlich falsch seien,
- die PEGIDA-DemonstrantInnen und InternetkommentatorInnen sich für überlegen und klüger halten, da sie ja das System hinter „den Medien“ durchschauen, und
- der Gegenüber, der Andersdenkende, der das vermeintliche System nicht durchschaut, naiv, unmündig und dumm sei, eben weil er / sie das System nicht durchschaut. Und weil er / sie noch nicht einmal das vermeintlich Offensichtliche, die angebliche Steuerung der Medien, durchschaut, können seine / ihre Argumente zur Sache ja auch nur falsch und naiv sein.
Durch diese Denkweise müssen sich die Systemmedien-Kritiker also gar nicht mehr mit anderen Meinungen beschäftigen. Ganz im Gegenteil: Sie erteilen sich die Lizenz, andere Auffassungen zu verdammen und Diskussionen von vornherein abzuwürgen. Das Interesse am Gegenüber, an seiner Meinung, an den Argumenten und der Lebenserfahrung auf der eine Meinung aufbaut, geht somit komplett verloren. Stattdessen entsteht ein abgeschlossenes Weltbild. Die Welt wird dabei bei jedem Thema in zwei Lager aufgeteilt. Jene, die das System zu durchschauen behaupten und jene, die „naiv“ und „dümmlich“ den „Systemmedien“ nachplappern würden. Somit lassen sich die Systemmedien-Kritiker auch mit keinem Argument überzeugen. Denn jedes Gegenargument muss ihrer Denkweise folgend zwangsläufig falsch sein, da es aus Systemmedien stammt oder von diesen vertreten wird.
Das Systemmedien-Argument als Mittel zur Einschränkung der Meinungsfreiheit
Die Schaffung eines abgeschlossenen Weltbildes und die Einteilung der Welt in zwei Lager geht mit einer starken Wir-gegen-Die-Denkweise einher. Diejenigen, die das vermeintliche System hinter den Medien zu durchschauen meinen, fühlen sich dadurch als ausgewählte, zusammengehörige Gruppe. Es entsteht zwangsläufig ein starkes Gruppen- und Zugehörigkeitsgefühl. Ein Gefühl, welches durch den Glauben verstärkt wird, man selbst sei anderen intellektuell überlegen, da man die einzige Wahrheit entdeckt und erkannt habe.
In einer so komplexen Zeit wie der unsrigen, in der jedes Problem dutzende, oft miteinander verwobene Ursachen hat, wird dieser Glaube an eine einfache Wahrheit umso attraktiver und gibt Halt und Gewissheit. Man kann sogar soweit gehen und sagen, dass das Systemmedien-“Argument“ nützlich ist, um sich nicht mehr mit der Komplexität der Welt auseinandersetzen zu müssen. Stattdessen wird „den Medien“ vorgeworfen, Lügen zu verbreiten und „die einzige Wahrheit“ zu verschleiern. Eine oftmals die Realität verzerrende „Wahrheit“, derzufolge „die Flüchtlinge“ Deutschland nur Geld kosten würden, derzufolge „die USA“ schuld an jedem Konflikt seien oder derzufolge „die da oben“ eh nur die Interessen „der Eliten“ vertreten würden. Das Systemmedien-Argument dient dabei als ideale Ausrede, um auf stark verzerrende und vereinfachende Weise, Sündenböcke („die Flüchtlinge“, „die USA“) für die komplexen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit zu finden und die eigene Anschauung als Wahrheit darstellen zu können.
Das Systemmedien-“Argument“ ist dabei auch äußerst gefährlich. Wenn immer mehr Menschen dazu bereit sind, jede abweichende Meinung als „Lüge der Systemmedien“ zu bezeichnen, dann ist es nicht mehr weit, bis radikale politische Kräfte ihre Saat auf diesem Nährboden ausbringen, indem sie auf diesem Grundmisstrauen aufbauen und ihre Anti-Mainstream-Meinungen als einzige Wahrheit verkaufen. Dass sich in der Masse der Systemmedien-Kritiker schon heute Menschen verstecken, die „Judenpresse“ grölen und Journalisten attackieren, sollte Warnzeichen genug sein.
Wenn nicht mehr miteinander geredet wird, bzw. die Aussagen des Gegenüber als Mainstream-Meinung oder „Lügen der Presse“ diskreditiert werden, dann schadet das der Demokratie und der Diskussionskultur in Deutschland. Und durch ein solches Vorgehen betreiben die Systemmedien-Kritiker genau das, was sie den vermeintlich „gleichgeschalteten Medien“ vorwerfen: Sie schränken die in der Öffentlichkeit als legitim betrachteten Meinungen ein.
Medienkritik ja, aber bitte differenziert
Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Kritik an einigen Medien ist angebracht. Gerade in Zeiten, in denen in den Redaktionen gespart wird und der investigative Journalismus leidet, gerade in Zeiten, in denen es oft nur noch darum geht, schnell eine Nachricht „rauszuhauen“ oder Klicks zu generieren, ist Medienkritik notwendig! Und auch dieser Blog beruht auf der Medienkritik, dass viele Redaktionen nur einen Korrespondenten für 54 afrikanische Länder abstellen. Dadurch kommt es zu einem einseitigen Afrika-Bild und Vorurteile und Klischees werden verstetigt.
Und dennoch: Alle traditionellen Medien über einen Kamm zu scheren und Andersdenkenden vorzuwerfen, sie seien Systemmedien-hörig und „plappern“ der „Lügenpresse“ nach, ist keine konstruktive Kritik, sondern nur ein einfacher Ausweg, um sich nicht mit den Argumenten des Gegenüber auseinandersetzen zu müssen.
Eine Diskussion über die Medien muss sachlich verlaufen und darf nicht verallgemeinern. Sie muss auf Fakten und Argumenten beruhen. Beruht sie stattdessen nur auf dem Glauben und der puren Überzeugung daran, dass „die Medien“ lügen und gelenkt sind, so führt sie nur in die gleiche Richtung, die sie den Medien vorwerfen. Nämlich in die Herabstufung anderer Meinungen, die Meinungseinschränkung und Denkverbote.
Im Großen und Ganzen kann ich diesem Artikel zustimmen. Nur, dass hier TTIP-Gegner mit PEGIDA in einen Topf geworfen werden, erschließt sich mir nicht so ganz. Ich habe noch nicht gesehen, dass TTIP-Gegner unreflektiert über die „Lügenpresse“ hergezogen hätten. Das Problem bei diesen Transnationalen Wirtschaftsabkommen ist doch vor allem die Geheimhaltung, unter der das Ganze vor sich geht, die sogar die nationalen Parlamente ausschließt und die Demokratie untergräbt. Das hat, so möchte ich behaupten, eine ganz andere Qualität als das „Lügenpresse“-Argument.
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Hallo Rita,
ich habe das in Anti-TTIP-Gruppen auf Facebook mitbekommen und auf der großen Anti-TTIP-Demo in Berlin. Mich hat auch überrascht und verwirrt, wie undifferenziert da teilweise von linker Seite argumentiert wird. Aber sie haben insofern, als dass es von linker Seite noch nicht zu Gewalt gegen Journalisten kam.
Schöne Grüße
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Hi Zebrablogs =D,
Ihr/Du beschreibt das Problem relativ schön. Undifferenziertes „Lügenpresse/Systempresse“ Rufen ist wirklich ein Totschlagargument.
Allerdings Auf der Anderen Seite ist halt genau – meiner persönlichen Meinung nach – dieses sanfte „Ja, Medienkritik ist wichtig, aber doch nicht so“ ein genauso gegenteiliges Totschlargument. Er beschreibt es ja selbst schön mit „Die Schaffung eines abgeschlossenen Weltbildes und die Einteilung der Welt in zwei Lager geht mit einer starken Wir-gegen-Die-Denkweise einher. Diejenigen, die das vermeintliche System hinter den Medien zu durchschauen meinen, fühlen sich dadurch als ausgewählte, zusammengehörige Gruppe.“
Die Medienkritik und die Berichtersttatung und die politische Verstrickung zum Journalismus ist mehr als nur notwendig.
Es bringt aber uns allen halt auch wenig, wenn wir uns den „besorgten Bürgern“ gegenüber hinstellen und sagen „Ihr seit die Trottel, betrachtet es endlich mal diffenziert „. Gerade die vielgelobte InterviewReportage von Dunja Hayali zu/bei Pegida/AFD zeigt das Hauptproblem doch sehr schön in dieser Hinsicht
Viele sehen diese massiven Probleme der großen Medien, aber sind nicht gebildet oder interessiert genug oder eben zu idologisch verblendet, um diffenziert zu betrachten, was nun „manipuliert“ ist und was nicht. Was unter anderem auf soziale Gründe zurückzuführen ist. Ich finde es auf der einen Seite verständlich, wenn ein konservativer ältererer Herr, der nach vollbrachter Arbeit in der regel seine Stammkneipe abends besucht, in den Medien Unstimmigkeiten bemerkt, allerdings nicht versteht, was damit passiert oder was ihm damit vermittelt werden soll (Man muss sich nur mal die Fernsehberichte anschauen: Täglich in den Nachrichten, Bilder von vielen neuangekommenden fliehenden Menschen, welches meist aus dem selben Bildmaterial hervorgeht => suggeriert halt eben beim Otto-Normal Verbraucher, der sich eigentlich nicht als Rassist/Nazi sieht, es werden zu viele)
Bringt halt wie immer nur eines dazu: Aufklärung
Zu TTIP muss ich allerdings immer wieder anführen, dass die „Systemmedien-Kritik“ nicht von irgendwo her kommt:
http://corporateeurope.org/trade/2013/11/leaked-european-commission-pr-strategy-communicating-ttip
„keep a handle on the mainstream media narrative on the negotiations, where there is broad support for the logic and intended substance of the agreement.“
=> Und genau ist schön in der Presse auch beobachtbar, gerade die Thematik „größte Demonstration zu einem Thema seit der Demo zum Irakkriek 2005“ sowie die Thematisierung der Presse anstelle von Inhalten hin zu „Rechte, Querfrontler, Verschwörungstheoretiker“ war wirklich widerlich mitanzusehen.
Klar kann man auch hier sagen, viele betrachten dass zu undifferenziert, aber es gibt halt eben doch zu wenig Pressewatchblogs, die wirklich intensiv sich damit beschäftigen – Und die Medienmanipulation bzw. dass Suggerieren von Inhalten mittels Wort und Bild ist eben doch ein legetimes und eigentlich auch notwendiges Mittel des Journalismus.
Zur Thematik „Systempresse“ empfehle ich gerne noch 2 lesenswerte Links
„Denn wir müssen uns bestimmte Strukturen und Routinen im Journalismus – das gilt für Elitenorientierung genauso wie für Zeitstrukturen und Nachrichtenfaktoren – erst bewusst machen, um sie verändern zu können.“
http://www.soziopolis.de/verstehen/was-tut-die-wissenschaft/artikel/die-prekaere-journalistische-naehe-zur-macht/
„Viele Leute sprechen heute wieder von einer Gleichschaltung der Medien. Das kann ich in gewisser Weise verstehen – so sieht es ja auch aus. So einfach ist es aber leider nicht.“
PS: Und ich lasse mir sicher nicht einfache Wortwahl als Metapher und Symbolik hinter „Lügenpresse“ oder „Systemmedien“ von irgendwelchen trottligen Pegida-Anhängern, AFD-Funktionären oder der lügenden Anti-Lügenpresse (Koop, Compact) niederreden
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Also ich finde den Begriff „Lügenpresse“ sehr passend. Die von dir kritisierten Gruppen legen zahlreiche Beispiele dafür vor, daß die Medien lügen. Manches gleitet sicherlich auch in Paranoia ab, Lügenpresse-Beispiele gibt es aber nun einmal wie Sand am mehr.
Nicht mitbekommen, wie Akif Pirincci von zahlreichen Zeitungen und Online-Medien unterstellt wurde, er wolle Flüchtlinge oder Politiker in KZs stecken?
Nicht mitbekommen, wie Grünen-Politiker Boris Palmer vor ein paar Monaten Grenzsicherung mit Waffengewalt forderte? Die recht harmlosen Äußerungen von Frauke Petry werden aber skandalisiert.
Du solltest dich auch selbst mal fragen, ob dein Blick auf die Welt nicht etwas einseitig ist.
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Ich glaube, Sie haben meinen Artikel nicht zuende gelesen. Es gibt durchaus ein paar Fälle, in denen die Medien einseitig berichten. Siehe mein Afrika-Beispiel. Aber von diesen paar Fällen auf eine generelle Steuerung der Medien zu schließen, ist einfach falsch. Mit diesem Vorgehen bestätigen Sie im Übrigen genau, was ich in meinem Artikel kritisiere: Von Einzelfällen auf die gesamten Medien schließen. Alles Weitere steht in meinem Appell, dass man differenzieren solle.
Ich finde Äußerungen wie die Petrys, dass man auf Menschen schießen solle, auch nicht harmlos. Frau Petry soll mal auf wehrlose Menschen schießen. Und mit den Albträumen klar kommen, die Menschen zu durchleiden haben, die auf andere Menschen schießen.
Sie verteidigen Pirincci und Petry und werfen mir eine einseitige Weltsicht vor? Wen man so einseitig eine Partei schützt, dann sollte man sich selbst vllt mal Gedanken über sein Weltbild machen.
PS: Und einem Gegenüber auf der Grundlage von 15 Blogeinträgen (falls Sie überhaupt alle gelesen haben) ein einseitiges Weltbild vorzuwerfen, finde ich mehr als fraglich.
Und so etwas von jemanden, der auf seinem Blog eine Aktivistin „klassisch linksverblödete Gender- und Feminismusfanatikerin“ nennt.
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Nuja ich mein, wer derartig hetzerische Reden führt, muss sich schon gefallen lassen mal missverstanden zu werden. Zumal seine Gedankengänge wahrlich schwer nachvollziehbar sind, denn letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass er die deutschen Behörden mit SS-Schergen gleichsetzt und diejenigen, die gegen Flüchtlinge polemisieren oder Flüchtlingsheime in Brand setzen, sind arme Opfer eines totalitären Systems. (überspitzt gesagt)
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Sorry, aber das es noch keine Gewalt von Linker Seite gegen Journalisten gegeben haben soll, zeigt extrem deutlich auf wie voreingenommen der Author hier agiert. Natürlich gab es auch von linker Seite Gewalt gegen Journalisten (hier in HH extrem oft). Und nicht nur das, auch gegen andere Demonstranten, gegen unbeteiligte Bürger und gegen Staatsbedienstete…..von den ganzen Sachbeschädigungen, die durchgeführt werden, egal ob Personen dadurch verletzt werden könnten, ganz zu schweigen.
Ein extrem einseitiger Text, der deutlich Zeigt wessen Geistes Kind der Author ist.
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Einseitig? Auch hier: Ich habe auch TTIP-Gegner in meinen Text aufgenommen. Zeigt meiner Meinung nach deutlich, dass ich NICHT einseitig argumentiere.
Es gab Gewalt von „bürgerlich Rechten“ gegen Journalisten (auf PEGIDA Demos). Das ist eine neue Dimension von Gewalt, da es sich hier nicht um die typischen Extremisten (rechts oder links) handelt.
Es ist im Übrigen auch typisch, dass „rechte Gewalt“ mit „linker Gewalt“ aufgewogen werden soll. Beides ist zu verurteilen!
Über weitere Kommentare zum Text und meinen Argumenten freue ich mich. Alles andere (Diskussionen über rechts vs. links) kann ich zeitlich leider nicht bewältigen. Sie werden mir das Übel nehmen, aber ich denke, im Spiegel Forum oder in anderen Foren finden Sie Diskussionspartner, die Ihnen mehr Zeit widmen können.
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1. Fakten, Fakten, Fakten
Drohnenmorde, NSA-Überwachung, Guantanamo, Brutkastenlüge, Giftgaslüge (zum zweiten Irakkrieg), …
Alles bestätigte Fakten von moralisch verachtenswerten Dingen, die auch heutzutage noch laufen. Wenn „die Mainstreammedien“ es schaffen in jedem (!) Satz Menschen wie Assad, Putin (…) bzw. deren gewählte Regierungen als Diktatoren, Regime und ähnliches zu Bezeichnen, warum schaffen Sie es in keinem (!) Fall Obama als Drohnenpräsident oder die USA als Terrorstaat zu bezeichnen?
Das ist mindestens auffällig.
2. Wer vereinfacht hier?
Die vereinfachung findet eher von den Mainstreammedien statt.
Putin ist, auf einmal, ganz ohne Grund, der Urböse. Was ihn angeblich Antreibt? Ein nebulöses altes Weltbild in der die alte Sowjetunion wieder entsteht.
Das Weltfinanzsystem. Einfach so entstanden. Geldschöpfung von Privatbanken? Ist einfach da. Wohl mit dem Urknall entstanden.
Kriege? Entstehen nunmal einfach so. Es gibt niemanden der Interesse daran hat oder daraufhin arbeitet. Höchstens Reiner. Reiner Zufall.
Beispiel Syrienkrieg. Assad ist böse und muss weg. Der gute Westen gegen die Bösen namens Assad, Rußland & Iran. Welche Interessen alle involvierten Konfliktteilnehmer haben wird fast nirgends vollständig dargestellt.
Eine differenzierte Betrachtung eines Sachverhaltes führt dazu, dass verschiedene Einflußgrößen betrachtet werden, die einen wichtigeren oder unwichtigeren Beitrag leisten. Vermeintliche Diktatoren gibt es wie Sand am Meer. Warum nun die „Einmischung“ des Westens ausgerechnet in Syrien? Erklärungen innerhalb des Mainstreams? Fehlanzeige!
3. Die Zeitachse
Wie immer wenn „pro Mainstream“ argumentiert wird, passiert alles ohne Vorgeschichte. Lügenpressevorwürfe? Kommen einfach so. Vom Himmel. Die jahrelange Geschichte von Foreneinträgen INNERHALB der entsprechenden Medien? Vollkommen ignoriert. Jahrelang wurden Sachverhalte von Kommentatoren richtig gestellt, inklusive Quellenangaben.
Prägnantestes Beispiel? Entführung von OECD-Mitarbeitern in der Ukraine durch pro-russische Separatisten. Schon an Tag 2 oder 3 steht ein OECD-Mitglied beim ORF (öffentlich rechtlicher Sender Österreichs!) und bestätigt, dass es KEINE OECD-Mitarbeiter sind, sondern westliche Soldaten, die unter OECD-Protokoll laufen. Wie kann es sein, dass trotz zigfacher Hinweise darauf, in den Folgewochen (bis zum Abschluß der Geschichte), in ARD & ZDF von OECD-Mitarbeiten schwadroniert wird, wenn selbst die OECD entwas anderes bestätigt?
Außer absolute Geistesgestörtheit oder propagandistische Absicht gibt es keine andere Möglichkeit. Es gibt noch diverse andere Beispiele, leider nicht so prägnant.
4. Was kann man/was muss man wissen?
Rein theoretisch kann der Mainstream heutzutage alles wissen, weil alles publiziert wird. Anstatt von vornherein jede abweichende Meinung als Spinnerei oder verschwörungstheorie abzuqualifizieren (und sich in der Folge damit nicht mehr zu beschäftigen), wäre es richtig, ALLES zu überprüfen. Das kostet zwar Zeit & Mühen, ist aber notwendig, da sonst schon formallogisch der Lügen – oder Unterdrückungspresse Vorwurf folgt. Hätte man die Theorien der „wir werden alle überwacht“-Spinnern überprüft, hätte man die NSA-Überwachung entdeckt (ja das wäre investigativer Journalismus, den es heutzutage quasi nicht gibt) und müsste sich nicht Vorwürfe gefallen lassen, die von Schläfrigkeit, über Vertuschung, bis hin zu Lüge reichen.
5. Fehlender Qualifizierungsbeweis
Den Journalisten im Speziellen, sowie dem Mainstram im Allgemeinen fehlt der Qualifizierungsbeweis, mit dem Sie sich zu Welterklärern aufspielen. Das liegt an grob 2 Dingen.
– Wer alles zum Zufall erklärt (siehe oben) macht die Politik und sich als Erklärer davon überflüssig. Da die Menschen aber natürlich nicht vollkommen verblödet sind merken Sie, dass es Machtstrukturen & Systeme gibt.
Der Mainstream weist nicht darauf hin, wieviele Militärbasen die USA außerhalb ihres eigenen Territoriums haben. Und wenn er es doch tut – Zufall. Oder von Harry Potter dorthin gezaubert. Aber auf gar keinen Fall sind es politische Entscheidungen die die Machtstrukturen zugunsten der USA weltweit festigen sollen.
– Es fehlen welterklärende Grundsatzartikel. Ja, es ist eine logische Folge des oberen Punktes. Das große Thema unserer Zeit ist das Geldsystem. Es ist, wenn man sich anguckt wer in den alternativen Medien „Gehör“ findet, tatsächlich so, dass nur Leute akzeptiert werden, die dieses Thema behandelt, im Ansatz verstanden und ihr komplettes Weltbild mit diesem Thema abgestimmt haben. Dieser Qualifizierungsbeweis fehlt dem Mainstream komplett! Wenn der Spruch „Geld regiert die Welt“ gilt, sollte man schon erklären können, was Geld ist, wo es herkommt, ob (und wenn ja) wer es kontrolliert, etc. Antworten auf diese Fragen im Mainstream? Fehlanzeige!
Meine Prognose: Solange der Mainstream sich nicht dieses Themas annimmt, wird er die bekannten Vorwürfe nie wieder los.
Kleiner persönlicher Tipp: Die Kritik am Mainstream beruht hauptsächlich aus den logischen (!) Schlußfolgerungen nach Verständnis des Geldsystems und bei Einordnung der Tagesereignisse in einen groben historischen Kontext. Sollten Sie sich nicht differenziert mit dem Geldsystem auseinander gesetzt haben, werden Sie die Kritik immer falsch verstehen.
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Wenn mir also in der nächsten Diskussion jemand das Wort abschneidet und sagt, meine Argumente seien die der Systemmedien und seien DESWEGEN erst gar nicht diskussionswürdig, dann muss ich das also akzeptieren, weil … ja, weil er / sie sich mit dem Geldsystem auseinandergesetzt hat?
Das ist doch perfide! Und nur darum geht es mir in meinem Kommentar. Um eine – meiner Meinung nach – im Entstehen begriffenen Diskussionskultur, in der sich nicht mehr mit den Argumenten und Inhalten des Anderen auseinandergesetzt wird, sondern nur noch die vermeintlichen Quellen der Argumente bewertet werden. Ja, in dem die Systemmedien vorgeschoben werden, um andere Meinungen mundtot zu machen.
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Eine Diskussionskultur kann lediglich dann entstehen, wenn beide Seiten das grundsätzliche Weltbild des anderen halbwegs verinnerlicht haben. Sonst redet man beständig aneinander vorbei. Da (Stand 2016) eigentlich so gut wie alle Systemmedienkritiker vorher auch „normale“ Konsumenten dieser Medien waren, kennen sie BEIDE Weltbilder. Das Problem liegt eindeutig auf der „Mainstreamseite“, da diese sich nicht ansatzweise die Mühe macht ein alternatives Weltbild auch nur halbwegs für voll zu nehmen (Stichwort: Verschwörungstheorien). Zwar nimmt die „Alternativseite“ den Mainstream auch nicht (mehr) für voll, aber nur aufgrund eigener (!) Erfahrungen. Man hat sich, aus dem Mainstream kommend, alternative Meinungen angehört, beides mit der Realität verglichen, sorgsam abgewogen und ist zu dem Schluß gekommen, dass der Mainstream für wenig bis gar nichts eine schlüssige Erklärung bietet.
2 direkte Fragen:
1. Haben Sie sich intensiv mit unserem Geldsystem auseinandergesetzt und entsprechende Schlußfolgerungen bedacht?
2. Ich habe Ihnen 5 Punkte genannt, warum der Mainstream in den Augen vieler Menschen absolut keine Glaubwürdigkeit mehr besitzt. Warum ignorieren Sie diese in Ihrer Antwort?
Und nochmal: Sie verstehen die Argumentation weswegen Diskussionen abgewürgt werden falsch. Ich formuliere für Sie mal aus:
Wenn Du das wüßtest, was ich weiß, dann wüßtest Du, dass deine Argumente nur falsch sein können oder irrelevant sind. Daher macht es solange keinen Sinn mit Dir zu reden, bis du auf demselben Wissensstand bist wie ich.
Nochmal anders gesagt: Es macht wenig Sinn mit jemand über ein Fußballspiel zu diskutieren, wenn er nur Basketball kennt.
Bitte erklären Sie mir, warum (und vor allem WIE!?) man mit jemandem über Syrien diskutieren sollte, der lediglich Assad/Putin=böse, Westen=gut kennt und schon jeden Ansatz von Geopolitik als „Verschwörungstheorie“ bezeichnet? Dann sag ich doch lieber: „Schnapp dir ein Buch – selbst wenn es Scholl-Latour ist – und lern erstmal, dass es Menschen gibt die in anderen Kategorien denken, als den im Mainstream dargestellten. Und dann diskutieren wir weiter“.
Es ist also nichts „perfides“ daran, sondern lediglich ein Auftrag seiner Bildungspflicht als Bürger einer Demokratie nachzukommen.
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